Was dürfen wir uns unter einem "ausgedienten Reisstampftrog" vorstellen?
Kolonialmöbel aus 100 Jahre altem Teak:
Sie sehen hier die Jahresringe eines liegenden ausgehöhlten Baumstammes. so ein Gerät ist ca. 1 m breit, 1 m hoch und 4-5 m lang und wiegt fast eine Tonne. Früher konnte so etwas nur von Arbeitselefanten bewegt werden, heute wird das mit Gabelstaplern erledigt.
In diesen (ausgedienten) Reisstampftrögen (indonesich: (Lesúng") haben die Dorfbevölkerungen in Indonesien über Jahrhunderte hinweg morgens ihre Tagesration Reis getan, sind oben drauf gestiegen und haben mit schweren Stößeln die Reiskörner von der Spelze befreit, also quasi "geschält".
Heutzutage kaufen die Indonesier ihren Reis fertig maschinell geschält im Laden in der Tüte, so wie wir. Insofern werden die Reisstampftröge nicht mehr benötigt und stehen nutzlos in den Dörfern dieses riesigen Landes herum. Indonesien ist von West nach Ost ca. 4,500 km groß. Da gibt es zwar auch viel Wasser, aber auch viel Land, viele Dörfer und viele Reisstampftröge.
Eine Möbeltischlerei, mit der ich seit vielen Jahren zusammenarbeite, hat sich darauf spezialisiert, dieses perfekt abgelagerte, mit einzigartiger Patina (so wird die Spur der Alterung bei Holz genannt, vergleichbar mit der Haut des Menschen altert auch Holz) versehene besondere Holz zu verarbeiten.
Daher hat das verarbeitete Holz nicht nur eine besondere Ausstrahlung und arbeitet praktisch nicht mehr (es treten auch keine Risse durch Schrumpfung auf, was in unseren trockenen beheizten Räumen durchaus passieren kann), sondern es ist vor allem ökologisch unbedenklich, weil für die Herstellung dieser Möbel kein einziger Baum gefällt werden musste. Recycling pur!